Factsheet „Belastungen messen und verringern“
Das weltweit anerkannte 3R-Prinzip „Replace, Reduce, Refine“ soll dazu dienen, dem Tierwohl gerecht zu werden und Tierversuche zu verbessern. In diesem Factstheet geht es um das dritte „R“: „Refine“. Forscher*innen arbeiten daran, neue Messmethoden zu entwickeln, um die Belastung von Versuchstieren objektiv zu erfassen und zu verringern.
Das Fact Sheet erläutert, inwiefern ein wesentlicher Aspekt des Punktes „Refine“ darin besteht, die Belastung von Versuchstieren zu erkennen und zu messen. Dies erfolgt durch die Beobachtung des Verhaltens, des äußeren Erscheinungsbildes, der Nahrungsaufnahme des Tieres, aber auch anhand von objektiv messbaren Anzeichen, wie dem Körpergewicht oder der Herzfrequenz.
Außerdem haben sie Messverfahren standardisiert, um Fehleinschätzungen vorzubeugen.
Der nächste Schritt sei, die Belastung der Versuchstiere zu reduzieren. Denn das Tierschutzgesetz schreibt vor, dass die Forschenden zunächst Alternativmethoden nutzen müssen. Erst wenn dies nicht zur Beantwortung der Forschungsfrage führt, dürfen sie das am wenigsten leidende Versuchstier einsetzen.
Des Weiteren erklärt das Factsheet, dass die Forschungsverbünde an weiteren Methoden arbeiten, um Daten über die Belastung und das Wohlbefinden von Versuchtieren zu erhalten. Eine Methode zur Bestimmung der Belastung ist zum Beispiel die Beobachtung, ob und wie viel Mäuse ein Laufrad nutzen; die freiwillige Nutzung des Laufrades gilt als Maß für das Wohlbefinden der Mäuse. Außerdem forschen Wissenschaftler*innen an einer berührungslosen Überwachung der Herz- und Atemfrequenz mittels Infrarot-Thermografie.
In den Versuchstierzahlen im Jahre 2019 stellten die Wissenschaftler*innen fest, dass 65% der Versuchstiere lediglich einer geringen Belastung ausgesetzt sind. Trotzdem arbeiten sie für die restlichen 35% der Tiere stetig an Methoden, um ihnen weniger Leid zuzufügen.
Das Factsheet erläutert alle weiteren Informationen, veranschaulicht mit Grafiken.