Projektleiter


A1 – Bleich/Stiesch
Prof. André Bleich, Phd, DipECLAM

Research sketch

Das Institut für Versuchstierkunde und Zentrale Tierlaboratorium sind eng miteinander verzahnt und werden in Personalunion geleitet. Das Bestreben liegt darin, grundlegende Forschung und Versuchstierkunde miteinander zu verknüpfen. Tierschutz unter Berücksichtigung des 3R-Prinzips ist dabei eine unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche biomedizinische Forschung. Durch den Tierschutzbeauftragten wird die Umsetzung und Einhaltung sichergestellt.

Neben der evidenzbasierten Belastungsbewertung von Versuchstieren, ist die Erforschung von Ersatzmethoden sowie einer Verringerung der benötigten Anzahl von Versuchstieren für Tierversuche ein weiterer wichtiger Schwerpunkt. Um die klinische Situation realitätsnah abbilden und somit die Erforschung klinisch relevanter Erkrankungen ermöglichen zu können, gilt es im Bereich oraler und intestinaler Infektionserkrankungen alternative experimentelle Modelle zu entwickeln. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung komplexer 3D-Mukosamodelle und die relevanten Keimspektren oraler bzw. intestinaler Infektionen zu integrieren. So soll die Möglichkeit geschaffen werden, die komplexen Wechselwirkungen zwischen bakteriellen Biofilmen und oralen bzw. intestinalen Geweben zu charakterisieren und damit wesentliche Erkenntnisse zur Pathogenese dieser Erkrankungen zu erlangen. Unterstützend werden Systematic Reviews durchgeführt, um Forschungsnachweise in einem systematischen und transparenten Format zu identifizieren, zu bewerten und zu synthetisieren. Mit Hilfe dieser Studien ist es möglich, bestimmte Entscheidungen zu treffen, um Maßnahmen zur Weiterentwicklung der 3R zu ergreifen.


Publikationen

M. Basic, L. M. Keubler, M. Büttner, M. Achard, G. Breves, B. Schroder, A. Smoczek, A. Jorns, D. Wedekind, N.-H. Zschemisch, C. Gunther, D. Neumann, S. Lienenklaus, S. Weiss, M. W. Hornef, M. Mahler and A. Bleich (2014). "Norovirus triggered microbiota-driven mucosal inflammation in interleukin 10-deficient mice." Inflamm Bowel Dis 20(3): 431-443.

A. Bleich and J. G. Fox (2015). “The Mammalian Microbiome and Its Importance in Laboratory Animal Research.” ILAR journal / National Research Council, Institute of Laboratory Animal Resources 56, 153-158.

K. Peuker, S. Muff, J. Wang, S. Künzel, E. Bosse, Y. Zeissig, G. Luzzi, M. Basic, A. Strigli, A. Ulbricht, A. Kaser, A. Arlt, T. Chavakis, G. R van den Brink, C. Schafmayer, J.-H. Egberts, T. Becker, M. E Bianchi, A. Bleich, C. Röcken, J. Hampe, S. Schreiber, J. F Baines, R. S Blumberg and S. Zeissig (2016); “Epithelial calcineurin controls microbiota-dependent intestinal tumor development.” Nature Medicine 22, 506-515.


Professorin Dr. Meike Stiesch



Research sketch

Die Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde beschäftigt sich mit dentalen Implantaten sowie festsitzenden und herausnehmbaren Restaurationen. Neben der Biomaterialentwicklung und ‑testung liegt ein Schwerpunkt der Forschung auf der Charakterisierung Biofilm-bedingter Implantat-assoziierter Infektionen mittels moderner mikroskopischer, molekular- und mikrobiologischer Technologien sowie auf der Entwicklung diagnostischer, präventiver und therapeutischer Strategien zur Vermeidung bzw. Bekämpfung dieser Infektionen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Erforschung von Assoziationen zwischen oralen Infektionen und kardiovaskulären Erkrankungen. Für die mechanische und biologische Evaluation neuer Biomaterialien zur Prävention oraler und Implantat-assoziierter Infektionen wurden in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde innovative In-vitro- und In-vivo-Testsystemen etabliert.

Um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Gewebe, bakteriellem Biofilm und Implantatmaterial, die in periimplantären Infektionen eine entscheidende Rolle spielen, bereits in vitro besser darstellen zu können, gilt es in diesem Projekt geeignete 3D-Modelle zu entwickeln. Diese werden dazu beitragen, vielversprechende neue Ansätze der Materialoptimierung nah an der Patientenrealität zu prüfen, die Translation in die Klinik zu beschleunigen und die Anzahl von notwendigen tierexperimentellen Studien zu reduzieren.


Publikationen

J. Eberhard, H. Loewen, A. Kruger, S. Donner, N. Stumpp, M. Patzlaff, O. Stachs, M. Reichard, T. Ripken, A. Heisterkamp, and M. Stiesch (2014), “Non-invasive in vivo imaging by confocal laser scanning microscopy of gingival tissues following natural plaque deposition”. J Clin Periodontol 41(4): p. 321-6.

A. Winkel, W. Dempwolf, E. Gellermann, M. Sluszniak, S. Grade, W. Heuer, M. Eisenburger, H. Menzel, and M. Stiesch (2015). “Introducing a Semi-Coated Model to Investigate Antibacterial Effects of Biocompatible Polymers on Titanium Surfaces.” International Journal of Molecular Sciences 16(2): p. 4327-4342.

N. Kommerein, S. N. Stumpp, M. Müsken, N. Ehlert, A. Winkel, S. Häussler, P. Behrens, F. F. Buettner and M. Stiesch. „An oral multispecies biofilm model for high content screening applications”. PLoS One. 2017 Mar 15;12(3):e0173973.

A2 – Breves/Seeger
Prof. Dr. med. vet. Gerhard Breves

Research sketch

Die Forschungsschwerpunkte beinhalten Fragestellungen zur Physiologie und Pathophysiologie des Gastrointestinaltraktes. Dabei stehen Untersuchungen zum mikrobiellen Vormagen- und zum Dickdarmstoffwechsel sowie zu transepithelialen Transportprozessen im Vordergrund. Die Studien zur Epithelfunktion betreffen sowohl mechanistische als auch regulative Prozesse des Transports. Beide Themenbereiche werden zum überwiegenden Teil mit unterschiedlichen In-vitro-Methoden bearbeitet. So sind die „Rumen simulation technique“ und die „Colon simulation technique“ zum Studium mikrobieller Prozesse im Gastrointestinaltrakt und die „Ussing-Kammer-Technnik“ zum Arbeiten mit intakten Epithelien seit langem in der Arbeitsgruppe etabliert.
Publikationen

Klinger et al. (2018): Degree of SGLT1 phosphorylation is associated with but does not determine segment-specific glucose transport features in the porcine small intestines. Physiol. Rep. 2018, 6(1) e13562.

Duarte et al. (2017): Incubation temperature, but not pequi oil supplementation, affects methane production, and the ruminal microbiota in a rumen simulation rechnique (Rusitec) system. Front. Microbiol. doi: 10.3389/fmicb.2017b.1076.

Eger et al. (2016): Glucose transporter expression differs between bovine monocyte and macrophage subsets and is innfluenced by milk production. J. Dairy Sci. 99, 2276-2287.


Prof. Bettina Seeger, Ph.D.



Research sketch

Bettina Seeger ist seit Juli 2018 Juniorprofessorin für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch im Institut für Lebensmitteltoxikologie der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo). Von 2007 bis 2013 studierte sie Veterinärmedizin an der TiHo.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Aufbau von 2R-relevanten Modellen mit Hilfe von aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) differenzierten Zellen/Organoiden. Neben der Generierung von humanen Motoneuronen zur Entwicklung eines tierversuchsfreien Systems zur Potenztestung von Botulinumtoxinen liegt ein weiterer Arbeitsschwerpunkt auf der Generierung von intestinalen Organoiden aus humanen und porzinen iPSCs. Diese Techniken werden im R2N-Projekt eingebracht.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer bisherigen Arbeiten ist die toxikologische Risikobewertung von Pflanzenschutzmittel-Gemischen unter Einbeziehung von In-vitro-Modellen.


Publikationen

Gruber, C., Seeger, B., Mrowietz, C., Gemeinhardt, O., Plendl, J., Hiebl, B., 2018. Importance of alternative methods for animal testing in the context of conformity assessment of medical devices. Berl Munch Tierarztl Wochenschr.

Seeger, B., Klawonn, F., Nguema Bekale, B., Steinberg, P., 2016. The ability of the YAS and AR CALUX assays to detect the additive effects of anti-androgenic fungicide mixtures. Toxicol Lett 241, 193-199.

Seeger, B., Klawonn, F., Nguema Bekale, B., Steinberg, P., 2016. Mixture Effects of Estrogenic Pesticides at the Human Estrogen Receptor α and β. PLoS One 11, e0147490.

A3 – Lochner
PD Dr. rer. nat. Matthias Lochner

Research sketch

Die Arbeitsgruppe von Dr. Matthias Locher untersucht den Einfluss des intestinalen Immunsystems auf Entzündungsprozesse und die Pathologie während gastrointestinaler Infektionen. Im Fokus der Forschung stehen dabei spezielle Immunzellen und deren Funktionen bei der Immunantwort gegen spezifische Darmerreger. Die Arbeitsgruppe versucht besonders die Mechanismen zu verstehen, mit denen Keime wie Citrobacter rodentium oder der weit verbreitete Krankenhauskeim Clostridium difficile gastrointestinale Infektionen und Entzündungsreaktionen im Darm auslösen. Im Zentrum der Untersuchungen stehen Zellen des angeborenen Immunsystems und ihre Interaktionen mit dem Darmepithel und den Zellen des erworbenen Immunsystems. Um neue translationale Ansätze für die Modulation der Immunantwort im Darm zu entwickeln, untersuchen die Wissenschaftler auch den Einfluss des zellulären Metabolismus auf die Entwicklung und Funktion von Immun- und Epithelzellen bei intestinalen Infektionen und Entzündungen.
Publikationen

Mamareli P., F. Kruse, C. Friedrich, N. Smit, T Strowig, T Sparwasser, and Lochner M. 2019. Epithelium-specific MyD88 signaling, but not DCs or macrophages, control acute intestinal infection with Clostridium difficile. Eur J immunol. 49(5):747-757

Yang, B.H., S. Hagemann, P. Mamareli, U. Lauer, U. Hoffmann, M. Beckstette, L. Fohse, I. Prinz, J. Pezoldt, S. Suerbaum, T. Sparwasser, A. Hamann, S. Floess, J. Huehn, and M. Lochner. 2016. Foxp3(+) T cells expressing RORgammat represent a stable regulatory T-cell effector lineage with enhanced suppressive capacity during intestinal inflammation. Mucosal Immunol 9:444-457.

Berod, L., C. Friedrich, A. Nandan, J. Freitag, S. Hagemann, K. Harmrolfs, A. Sandouk, C. Hesse, C.N. Castro, H. Bahre, S.K. Tschirner, N. Gorinski, M. Gohmert, C.T. Mayer, J. Huehn, E. Ponimaskin, W.R. Abraham, R. Muller, M. Lochner*, and T. Sparwasser*. 2014. De novo fatty acid synthesis controls the fate between regulatory T and T helper 17 cells. Nat Med 20:1327-1333

A5 – Wienands/Engels
Prof. Dr. Jürgen Wienands

Research sketch

Prof. Dr. Jürgen Wienands ist Direktor des Instituts für Zelluläre und Molekulare Immunologie der Universitätsmedizin Göttingen. Ein Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten liegt auf dem Gebiet der Entwicklung und Aktivierung von B-Lymphozyten. Seine Ergebnisse haben maßgeblich zum Verständnis der Antikörper-Produktion im Verlauf von Immunreaktionen beigetragen. Mittels biochemischer Verfahren gelang es Dr. Wienands verschiedene Schaltelemente in aktivierten B-Lymphozyten zunächst zu identifizieren, um dann anschließend deren genaue Funktionsweise mit einer Kombination von verschiedenen molekularbiologischen Techniken zu entschlüsseln.

Dies führte zu einer Kartierung von intrazellulären Signalnetzwerken, die sowohl die Entwicklung der B-Lymphozyten als auch deren Antwortverhalten gegenüber Pathogenen steuern. Die so gewonnen Erkenntnisse erlauben nun auch die gezielte und frühzeitige Analyse immunologischer Fehlfunktionen z.B. bei Menschen mit angeborenen Immunschwächen. Langfristig könnte das molekulare Verständnis der intrazellulären Signalkodierung auch zur Entwicklung neuartiger Pharmazeutika führen, die mit hoher Spezifität die Aktivität von Lymphozyten beeinflussen können.


Publikationen

Kühn J, Wong LE, Pirkuliyeva S, Schulz K, Schwieg C, Fünfgeld KG, Keppler S, Batista FD, Urlaub H, Habeck M, Becker S, Griesinger C, Wienands J (2016) The adaptor protein CIN85 assembles intracellular signaling clusters for B cell activation. Sci Signal 9: ra66. doi: 10.1126/scisignal.aad6275.

Engelke M, Pirkuliyeva S, Kuhn J, Wong L, Boyken J, Herrmann N, Becker S, Griesinger C, Wienands J (2014) Macromolecular assembly of the adaptor SLP-65 at intracellular vesicles in resting B cells. Sci Signal 7: ra79. doi: 10.1126/scitranslmed.2005104.

Oellerich T, Bremes V, Neumann K, Bohnenberger H, Dittmann K, Hsiao HH, Engelke M, Schnyder T, Batista FD, Urlaub H, Wienands J (2011) The B-cell antigen receptor signals through a preformed transducer module of SLP65 and CIN85. The EMBO journal 30: 3620-3634.


Dr. Niklas Engels



Research sketch

Dr. Niklas Engels ist Arbeitsgruppenleiter am Institut für Zelluläre und Molekulare Immunologie der Universitätsmedizin Göttingen. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten ist die Untersuchung von molekularen Prozessen der Signalübertragung von Antigenrezeptoren in Gedächtnis-B-Lymphozyten. Gedächtnis-Lymphozyten sind langlebige Immunzellen, die im Zuge von Infektionen oder Impfungen entstehen und einen lang anhaltenden Schutz vor Neu-Infektionen gewähren. Die biochemischen Mechanismen der intrazellulären Signalübertragung in diesen spezialisierten Immunzellen sind bis dato nur ansatzweise untersucht. Ein besseres Verständnis dieser molekularen Prozesse kann zum einen zu einer Verbesserung von gegenwärtigen Impfstrategien beitragen, zum anderen aber auch neue therapeutische Ansätze zur Behandlung von ungewollten Immunreaktionen aufzeigen, wie sie zum Beispiel bei allergischen Reaktionen vorliegen.
Publikationen

Vanshylla K, Opazo F, Gronke K, Wienands J, Engels N (2017) The extracellular membrane-proximal domain of membrane-bound IgE restricts B cell activation by limiting B cell antigen receptor surface expression. Eur J Immunol doi: 10.1002/eji.201747196. [Epub ahead of print]

Lutz J, Dittmann K, Bosl MR, Winkler TH, Wienands J, Engels N (2015) Reactivation of IgG-switched memory B cells by BCR-intrinsic signal amplification promotes IgG antibody production. Nat Commun 6: 8575. doi: 10.1038/ncomms9575.

Engels N, Konig LM, Schulze W, Radtke D, Vanshylla K, Lutz J, Winkler TH, Nitschke L, Wienands J (2014) The immunoglobulin tail tyrosine motif upgrades memory-type BCRs by incorporating a Grb2-Btk signalling module. Nat Commun 5: 5456. doi: 10.1038/ncomms6456.

B2 – Cantz
Prof. Dr. Tobias Cantz

Research sketch

Tobias Cantz, Professor für Translationale Hepatologie und Stammzellbiologie, ist Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters "REBIRTH - Von der Regenerativen Biologie zur Rekonstruktiven Therapie" und Leiter der Arbeitsgruppen "Outreach Activities" und "Ethische rechtliche und soziale Aspekte" des deutschen Stammzellnetzes. Die Forschung von T. Cantz konzentriert sich auf induzierte pluripotente Stammzellen und deren Differenzierung in hepatische und biliäre Derivate, die Entwicklung von iPS-basierten Krankheitsmodellen mittels Genom-Editierung, sowie die Erforschung der direkten Reprogrammierung von Myofibroblasten in Leberzellen als therapeutische Strategie zur Behandlung der Leberfibrose.
Publikationen

Sgodda M, Dai Z, Zweigerdt R, Sharma AD, Ott M, Cantz T (2017). A scalable approach for the generation of human pluripotent stem cell-derived hepatic organoids with sensitive hepatotoxicity features. Stem Cells Dev. 26(20):1490-1504

Eggenschwiler R, Moslem M, Fráguas MS, Galla M, Papp O, Naujock M, Fonfara I, Gensch I, Wähner A, Beh-Pajooh A, Mussolino C, Tauscher M, Steinemann D, Wegner F, Petri S, Schambach A, Charpentier E, Cathomen T, Cantz T (2016). Improved bi-allelic modification of a transcriptionally silent locus in patient-derived iPSC by Cas9 nickase. Sci Rep.6:38198

Hoepfner J, Kleinsorge M, Papp O, Alfken S, Heiringhoff R, Pich A, Sauer V, Zibert A, Göhring G, Schmidt H, Sgodda M, Cantz T (2017). In Vitro Modelling of Familial Amyloidotic Polyneuropathy Allows Quantitative Detection of Transthyretin Amyloid Fibril-like Structures in Hepatic Derivatives of Patient-Specific Induced Pluripotent Stem Cells. Biol Chem. 398(8):939-54.

B4 – Hilfiker
Dr. phil. Andres Hilfiker

Research sketch

Im Focus der Forschung steht die Entwicklung von Trägermatrices für das Tissue Engineering und die matrixbasierte Geweberegeneration in vivo von kardiovaskulären Implantaten, wie Herzklappen- (Pulmonalklappe, Aortaklappe und Mitralklappe), grosslumigen Gefäßersatz (Aorta und klappentragende Venen), sowie auch bioartifiziellen Herzmuskelersatz. Als Basis der Trägermatrices dient ein allogenes, oder xenogenes Stück Gewebe, das matrixschonend dezellularisiert wird, um es anschließend entweder unter simulierten physiologischen Bedingungen mit Empfänger eigenen Zellen wieder zu besiedeln, oder es so aufzubereiten, dass im Empfänger implantiert eine autologe Rebesiedelung mit Zellen stattfindet. Die so entwickelten Prothesen sollen die folgenden Eigenschaften aufweisen, damit sie einen Einsatz in der Herz- sowie auch in der Gefäßchirurgie im humanen Bereich erlauben:
  • nicht immunogen
  • antithrombogen,
  • wachstumsfähig
  • Funktionsgewährleistend, -unterstützend oder -erhaltend

Weitgehendst finden Entwicklung, Funktionstests und Analysen in vitro statt, die finale Testung der entwickelten Konstrukte erfolgt aber im geeigneten Großtiermodell.


Publikationen

Goecke, T., K. Theodoridis, I. Tudorache, A. Ciubotaru, S. Cebotari, R. Ramm, K. Hoffler, S. Sarikouch, A. Vasquez Rivera, A. Haverich, W. F. Wolkers, and A. Hilfiker. 2017. 'In vivo performance of freeze-dried decellularized pulmonary heart valve allo- and xenografts orthotopically implanted into juvenile sheep', Acta Biomater. [Epub ahead of print]

Ramm, R., H. Niemann, B. Petersen, A. Haverich, and A. Hilfiker. 2016. 'Decellularized GGTA1-KO pig heart valves do not bind preformed human xenoantibodies', Basic Res Cardiol, 111: 39.

Theodoridis, K., I. Tudorache, A. Calistru, S. Cebotari, T. Meyer, S. Sarikouch, C. Bara, R. Brehm, A. Haverich, and A. Hilfiker. 2015. 'Successful matrix guided tissue regeneration of decellularized pulmonary heart valve allografts in elderly sheep', Biomaterials, 52: 221-8.

B5 – Martin/Olmer
Prof. Dr. Ulrich Martin

Research sketch

Dr. rer. nat. Ulrich Martin, Professor für „Kardiorespiratorisches Tissue Engineering“, ist Leiter der Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO) sowie Forschungsleiter der Abteilung für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG), MHH. Des Weiteren ist Prof. Martin Vizekoordinator des Exzellenzclusters „REBIRTH - From Regenerative Biology to Reconstructive Therapy” und Vorsitzender des PhD Programms „Regenerative Sciences“. Schwerpunkte seiner Forschung sind induzierte pluripotente Stammzellen, die Differenzierung pluripotenter Stammzellen in kardiovaskuläre und pulmonale Zellenlinien, regenerative Zelltherapien, genetische Modifikationen sowie kardiovaskuläres Tissue Engineering.
Publikationen

Kempf, H., Olmer, R., Haase, A., Franke, A., Bolesani, E., Schwanke, K., Robles-Diaz, D., Coffee, M., Gohring, G., Drager, G., Potz, O., Joos, T., Martinez-Hackert, E., Haverich, A., Buettner, F. F., Martin, U., and Zweigerdt, R. 2016. Bulk cell density and Wnt/TGFbeta signalling regulate mesendodermal patterning of human pluripotent stem cells. Nat Commun 7:13602

Zweigerdt, R.*, Gruh, I.*, and Martin, U.*. 2014. Your Heart on a Chip: iPSC-Based Modeling of Barth-Syndrome-Associated Cardiomyopathy. Cell Stem Cell 15, no. 1:9. *Co-senior author

Klawitter, S., Fuchs, N. V., Upton, K. R., Munoz-Lopez, M., Shukla, R., Wang, J., Garcia-Canadas, M., Lopez-Ruiz, C., Gerhardt, D. J., Sebe, A., Grabundzija, I., Merkert, S., Gerdes, P., Pulgarin, J. A., Bock, A., Held, U., Witthuhn, A., Haase, A., Sarkadi, B., Lower, J., Wolvetang, E. J., Martin, U., Ivics, Z., Izsvak, Z., Garcia-Perez, J. L., Faulkner, G. J., and Schumann, G. G. 2016. Reprogramming triggers endogenous L1 and Alu retrotransposition in human induced pluripotent stem cells. Nat Commun 7:10286


Dr. Ruth Olmer



Research sketch

Dr. rer. nat Ruth Olmer ist Nachwuchsgruppenleiterin in den Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO) und Principle Ivestigator im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Schwerpunkt ihrer Forschung ist die Differenzierung humaner induzierter pluripotenter Stammzellen in vaskuläre und respiratorische Zelltypen als Grundlage für in vitro Krankheitsmodelle, neuartige Zelltherapien und Wirkstoffscreenings.
Publikationen

Kropp, C., H. Kempf, C. Halloin, D. Robles-Diaz, A. Franke, T. Scheper, K. Kinast, T. Knorpp, T.O. Joos, A. Haverich, U. Martin, R. Zweigerdt, and R. Olmer. Impact of Feeding Strategies on the Scalable Expansion of Human Pluripotent Stem Cells in Single-Use Stirred Tank Bioreactors. Stem Cells Transl Med.2016;5:1289-1301

Kempf, H*., R. Olmer *, C. Kropp, M. Ruckert, M. Jara-Avaca, D. Robles-Diaz, A. Franke, D.A. Elliott, D. Wojciechowski, M. Fischer, A. Roa Lara, G. Kensah, I. Gruh, A. Haverich, U. Martin, and R. Zweigerdt. Controlling expansion and cardiomyogenic differentiation of human pluripotent stem cells in scalable suspension culture. Stem Cell Reports.2014;3:1132-46 * contributed equally

Katsirntaki, K., C. Mauritz, R. Olmer, S. Schmeckebier, M. Sgodda, V. Puppe, R. Eggenschwiler, J. Duerr, S.C. Schubert, A. Schmiedl, M. Ochs, T. Cantz, I. Salwig, M. Szibor, T. Braun, C. Rathert, A. Martens, M.A. Mall, and U. Martin. Bronchoalveolar sublineage specification of pluripotent stem cells: effect of dexamethasone plus cAMP-elevating agents and keratinocyte growth factor. Tissue Eng Part A.2015;21:669-82

B6– Schambach/Rothe
Prof. Dr. Axel Schambach, PhD

Research sketch

Dr. med. Axel Schambach, PhD, ist Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Professor für Genmodifikation von somatischen Zellen (W3) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er studierte Medizin in Hamburg, San Diego, San Francisco, Dallas und Zürich und promovierte in Molekularer Medizin. Seit 2007 ist er Gruppenleiter im Exzellenzcluster REBIRTH und leitete eine deutsch-chinesische Nachwuchsgruppe zur Gentherapie. Sein Hauptinteresse gilt der Erforschung der molekularen Pathophysiologie angeborener und erworbener Krankheiten, um maßgeschneiderte Gentherapie- und molekularmedizinische Strategien zu entwickeln. Hier konzentriert er sich auf neuartige Genübertragungsmethoden, einschließlich hochmoderner Integrationsvektoren und Designer-Nukleasen sowie neuer Strategien für Reprogrammierung, Transdifferenzierung und Krankheitsmodellierung. Neben der Arbeit zur Wirksamkeit eines Gentherapievektors ist die Biosicherheit und Risikobewertung von großer Bedeutung. Dies ist der Schwerpunkt unseres R2N-Projekts.
Publikationen

Biasco L, Rothe M, Büning H, Schambach A. Analyzing the Genotoxicity of Retroviral Vectors in Hematopoietic Cell Gene Therapy. Mol Ther Methods Clin Dev. 2017 Oct 5;8:21-30. doi: 10.1016/j.omtm.2017.10.002

Braun CJ, Boztug K, Paruzynski A, Witzel M, Schwarzer A, Rothe M, Modlich U, Beier R, Göhring G, Steinemann D, Fronza R, Ball CR, Haemmerle R, Naundorf S, Kühlcke K, Rose M, Fraser C, Mathias L, Ferrari R, Abboud MR, Al-Herz W, Kondratenko I, Maródi L, Glimm H, Schlegelberger B, Schambach A, Albert MH, Schmidt M, von Kalle C, Klein C. Gene therapy for Wiskott-Aldrich syndrome--long-term efficacy and genotoxicity. Sci Transl Med. 2014 Mar 12;6(227):227ra33. doi: 10.1126/scitranslmed.3007280.

Suerth JD, Maetzig T, Brugman MH, Heinz N, Appelt JU, Kaufmann KB, Schmidt M, Grez M, Modlich U, Baum C, Schambach A. Alpharetroviral self-inactivating vectors: long-term transgene expression in murine hematopoietic cells and low genotoxicity. Mol Ther. 2012 May;20(5):1022-32. doi: 10.1038/mt.2011.309. Epub 2012 Feb 14.


Dr. Michael Rothe



Research sketch

Dr. rer. nat. Michael Rothe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gruppenleiter am Institut für Experimentelle Hämatologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Er studierte Biologie in Gießen, Würzburg und Austin, bevor er an der MHH seine Doktorarbeit zum Risiko der lentiviralen Gentherapie bei erblichen Lebererkrankungen anfertigte. Seit 2010 ist Dr. Rothe für die Planung und Durchführung präklinischer Tests in der retroviralen Gentherapie verantwortlich. Er unterstützt hierbei unterschiedliche Universitäten und Firmen durch die Anfertigung und Auswertung von präklinischen Tests um die Sicherheit von neuartigen retroviralen Vektoren einzuschätzen. Zusammen mit Dr. Adrian Schwarzer, Dr. Steven Talbot (ebenfalls R2N) und Prof. Axel Schambach entwickelte er den neuen Surrogate Assay for Genotoxicity Assessment (SAGA). Der Nachfolger des bei regulatorischen Behörden anerkannten In Vitro Immortalization (IVIM) Assays erkennt durch maschinelles Lernen spezielle onkogene Genexpressionsprofile und kann so das Risiko von Insertionsmutagenese besser einschätzen. In R2N soll SAGA als Standardtest in der präklinischen Entwicklung von Gentherapiemethoden entwickelt und das Prinzip auch auf andere Gewebe übertragen werden.
Publikationen

U. Modlich, M.Rothe. Sicherheit der Gentherapie mit ins zelluläre Erbgut integrierenden Vektoren: Risikoeinschätzung durch den In-vitro-Immortalisierungsassay. Bull. ZUR ARZNEIMITTELSICHERHEIT. 2014;Ausgabe 4:1–32.

Rittelmeyer I, Rothe M, Brugman MH, Iken M, Schambach A, Manns MP, et al. Hepatic lentiviral gene transfer is associated with clonal selection, but not with tumor formation in serially transplanted rodents. Hepatology 2013;58:397–408.

Rothe M, Modlich U, Schambach A. Biosafety challenges for use of lentiviral vectors in gene therapy. Curr. Gene Ther. 2013;13:453–68.

T1 – Baumgärtner
Univ.-Prof. Dr. med. vet. Wolfgang Baumgärtner, Ph.D., Dipl. ECVP, DACVP (hon.)

Research sketch

  • 1973 – 1978: Studium der Veterinärmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 1979 – 1981: DAAD-Stipendiat am “Department of Pathobiology” der Ohio State University, Columbus, Ohio, USA
  • 26.08.1981: Promotion zum Dr. med. vet. am Fachbereich Veterinärmedizin der JLU Gießen
  • 1983 – 1986: DFG-Forschungsstipendiat am “Department of Pathobiology” der Ohio State University und am Institut für Veterinär-Pathologie der JLU Gießen
  • 13.06.1986: “Doctor of Philosophy” (Ph.D.) an der Ohio State University
  • 1987 – 1993: Hochschulassistent am Institut für Veterinär-Pathologie der JLU Gießen
  • 1988: Fachtierarzt für Pathologie
  • 1990: “Pfizer Research Award”
  • 1993: Habilitation für das Fachgebiet Allgemeine Pathologie, Spezielle Pathologische Anatomie und Histologie
  • 1995: Gründungsmitglied des “European College of Veterinary Pathologists”
  • 1996: Universitätsprofessor an der JLU Gießen am Institut für Veterinär-Pathologie
  • 1997 – 2003: Mitglied des “Examination Committee of the European College of Veterinary Pathologists”
  • 2001 – 2003: Vorsitzender des “Examination Committee of the European College of Veterinary Pathologists”
  • Seit 2002: Universitätsprofessor für Pathologie an der TiHo Hannover am Institut für Pathologie; In-stitutsdirektor und Leiter der Diagnostik, Elektronenmikroskopie und Arbeitsgruppe Neuropathologie und Neuroimmunologie
  • Seit 2002: Senator der Stiftung Tierärztliche Hochschule, Hannover
  • 2003 – 2007: Vize-Präsident, Präsident und Past-Präsident des “European College of Veterinary Pathologists”
  • Seit 2003: Vorsitzender des Prüfungsausschusses für die Anerkennung zum Fachtierarzt für Pathologie in Niedersachsen
  • Seit 2003: Vorsitzender des Ph.D. Programms “Systems Neuroscience” an der Tierärztlichen Hochschule Hannover
  • 2005 – 2011: Gewähltes Mitglied des nationalen Fachkollegiats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2006 bis heute: Direktor der “Graduate School” der Stiftung

Publikationen

Wu NH, Yang W, Beineke A, Dijkman R, Matrosovich M, Baumgärtner W, Thiel V, Valentin-Weigand P, Meng F, Herrler G (2016): The differentiated airway epithelium infected by influenza viruses maintains the barrier function despite a dramatic loss of ciliated cells. Sci Rep, 6:39668.

Haagmans BL, van den Brand JM, Raj VS, Volz A, Wohlsein P, Smits SL, Schipper D, Bestebroer TM, Okba N, Fux R, Bensaid A, Solanes Foz D, Kuiken T, Baumgärtner W, Segales J, Sutter G, Osterhaus AD (2016): An orthopoxvirus-based vaccine reduces virus excretion after MERS-CoV infection in dromedary camels. Science, 351:77-81.

Tongtako W, Lehmbecker A, Wang Y, Hahn K, Baumgärtner W, Gerhauser I (2017): Canine dorsal root ganglia satellite glial cells represent an exceptional cell population with astrocytic and oligodendrocytic properties. Sci Rep, 7(1):13915.

2 – Osterhaus
Prof. A.D.M.E. Osterhaus, DVM, PhD

Research sketch

Professor Osterhaus ist ein international anerkannter mit mehreren Preisen ausgezeichneter Wissenschaftler und gilt als einer der weltweit erfahrensten Virologen.

Im Verlauf seiner Karriere konnte er mehr als 50 neue Viren identifizieren, umfangreiche Studien im Bereich der Pathogenese neuer Erkrankungen durchführen und war an der Entwicklung innovativer Strategien zur Bekämpfung dieser Infektionen maßgeblich beteiligt.

Erstmalige Aufmerksamkeit erregte er mit der Identifizierung eines neuen Morbillivirus, welches für ein Massensterben von Seehunden an der Nordseeküste verantwortlich war, sowie der Entdeckung einer Übertragung eines Influenza-B-Virus auf Seehunde, welches bis dahin nur bei Menschen bekannt war.

Internationale Anerkennung und Bekanntheit erlangte er aufgrund seiner Forschungsarbeiten zu SARS und zu Influenza A/H5N1, dem Erreger der sogenannten Vogelgrippe. Seine Forschungsgruppe erbrachte den Nachweis, dass Menschen mit Influenza A/H5N1 infiziert werden können und eine Übertragung auf und zwischen Feliden ebenfalls möglich ist.

Während der SARS-Epidemie gelang Prof. Osterhaus mit seiner Arbeitsgruppe erstmalig die Identifikation eines Coronavirus als ätiologische Ursache des schweren akuten Atemwegssyndroms.

2014 wurde er als Gründungsdirektor des neuen Zoonosen- und Infektionszentrums an die Tierärztliche Hochschule Hannover berufen. Hier setzt er die Forschungsarbeit an bekannten und neuen Viren erfolgreich fort und widmet sich der Pflege und Entwicklung der Forschung durch intensive Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.


Publikationen

van den Hoogen BG., de Jong JC., Groen J., Kuiken T., de Groot R., Fouchier RA. and Osterhaus AD. A newly discovered human pneumovirus isolated from young children with respiratory tract disease. Nature Medicine. 7:719-724, 2001.

Fouchier RA., Kuiken T., Schutten M., van Amerongen G., van Doornum GJ., van den Hoogen BG., Peiris M., Lim W., Stöhr K. and Osterhaus AD. Aetiology: Koch's postulates fulfilled for SARS virus. Nature. 423:240, 2003.

Zaki AM., van Boheemen S., Bestebroer TM., Osterhaus AD. and Fouchier RA. Isolation of a novel coronavirus from a man with pneumonia in Saudi Arabia. New England Journal of Medicine. 367:1814-1820, 2012

T3 – von Köckritz-Blickwede
Prof. Dr. Maren von Köckritz-Blickwede

Research sketch

Prof. Dr. Maren von Köckritz-Blickwede studierte Biologie an der Leibniz Universität Hannover. Nach ihrem Abschluss bearbeitete sie ein Ph.D. Forschungsprojekt im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Mukosale Erreger-Wirt Interaktionen“ am Friedrich-Loeffler-Institut in Neustadt-Mariensee, Deutschland. Der Dr. rer. nat. Titel wurde ihr im Dezember 2004 von der Tierärztlichen Hochschule Hannover verliehen.

Im Anschluss arbeitete sie drei Jahre als Postdoktorand am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, wo sie die Rolle der genetischen und immunologischen Wirtsfaktoren bei bakteriellen Infektionen untersuchte.

Basierend auf den Ergebnissen aus ihrer Arbeit wurde sie mit einem Stipendium von der renommierten Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina ausgezeichnet und setzte ihre Forschung von September 2008 bis Juni 2010 im Labor von Prof. Victor Nizet an der University of California, San Diego School of Medicine, La Jolla, Kalifornien, U.S.A. fort.

Seit Juli 2010 leitet Maren von Köckritz-Blickwede die Forschungsgruppe Infektionsbiochemie am Institut für Physiologische Chemie. Ihr Forschungsinteresse konzentriert sich vorrangig auf die angeborene Immunabwehr als therapeutisches Ziel gegen bakterielle Infektionen.

Den Ruf auf die Professur für Biochemie der Infektionen am Institut für Physiologische Chemie und dem Research Center for Emerging Infections (RIZ) der TiHo erhielt sie im Februar 2015.


Publikationen

Branitzki-Heinemann K, Möllerherm H, Völlger L, Hussein D, de Buhr N, Blodkamp S, Reuner F, Brogden G, Naim HY, von Köckritz-Blickwede M (2016). Formation of neutrophil extracellular traps under low oxygen level. Front. Immunol. 7:518.

de Buhr N, Reuner F, Neumann A, Stump-Guthier C, Tenenbaum T, Schroten H, Ishikawa H, Müller K, Beineke A, Hennig-Pauka I, Gutsmann T, Valentin-Weigand P, Baums CG, von Köckritz-Blickwede M (2016). Neutrophil extracellular trap formation in the Streptococcus suis-infected cerebrospinal fluid compartment. Cell Microbiol, doi: 10.1111/cmi.12649

von Köckritz-Blickwede M , Chow OA, Nizet V (2009). Fetal calf serum contains heat-stable nucleases that degrade neutrophil extracellular traps. Blood, 114(25):5245-6.

E1 – Mertz/Kahrass
Dr. Marcel Mertz

Research sketch

Marcel Mertz hat Philosophie und Soziologie an der Universität Basel studiert und 2015 an der Universität Mannheim in Philosophie promoviert.

Sein zentrales Forschungsinteresse ist die Methodologie und die Inter-/Transdisziplinarität der Medizin- und Forschungsethik, insbesondere empirische und „evidenz-basierte“ Ethik, systematische Übersichtsarbeiten normativer Literatur und ethische Bewertungsmethoden im Health Technology Assessment (HTA). Inhaltlich hat er in der Klinischen Ethik geforscht, u.a. zu Verfahren klinischer Ethikkonsultation und zur Entwicklung von klinisch-ethischen Leitlinien. Zudem hat er sich mit ethischen Herausforderungen von Demenzerkrankungen beschäftigt, sich aber auch mit technikethischen Themen wie Digitale Selbstbestimmung und Roboterethik auseinandergesetzt. Neben Lehrtätigkeiten im Bereich der Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (GTE) und der Forschungsethik hat er auch grundständige Lehre in praktischer und theoretischer Philosophie geleistet.

Mertz koordiniert gegenwärtig die Arbeitsgruppe „Ethik und Empirie“ der Akademie für Ethik in der Medizin e.V. (AEM).


Publikationen

M. Mertz, D. Strech, H. Kahrass (2017) What methods do reviews of normative ethics literature use for search, selection, analysis and synthesis? In-depth results from a systematic review of reviews. Systematic Reviews 6:261

M. Mertz, D. Strech (2014) Systematic and transparent inclusion of ethical issues and recommendations in clinical practice guidelines: a six-step approach. Implementation Science 9:184

M. Mertz, J. Inthorn, G. Renz, G.L. Rothenberger, S. Salloch, J. Schildmann, S. Wöhlke, S. Schicktanz (2014) Research across the disciplines: a road map for quality criteria in empirical ethics research. BMC Medical Ethics 15:17


Dr. Hannes Kahrass



Research sketch

Hannes Kahrass hat nach einer Ausbildung zu Physiotherapeuten an der Uni Klinik Göttingen (ab 2005) einen BSs. Physiotherapie an der HAWK Hildesheim (ab 2008) gemacht. Anschließend hat er Public Health an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) studiert (ab 2009) und dort 2016 promoviert. Am Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie in der Medizin der MHH arbeitet er seit 2010 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Eines seiner zentralen Forschungsgebiete der letzten Jahre ist die Methodologie von systematischen Übersichtarbeiten normativer Literatur und die Berücksichtigung ethischer Aspekte in medizinischen Leitlinien bzw. Health Technology Assessment (HTA). Ein weiteres Tätigkeitsfeld sind Analysen der Forschungslandschaft zur Einhaltung normativer Standards und anderer Qualitätsindikatoren (Meta-Forschung).
Publikationen

McLennan S, Strech D, Kahrass H. (2018) Why are so few patients rating their physicians on German physician rating websites? A qualitative study. BMC Health Serv Res. 18(1):670

Langhof H, Kahrass H, Illig T, Jahns R, Strech D. (2018) Current practices for access, compensation, and prioritization in biobanks. Results from an interview study. Eur J Hum Genet. 26(11):1572-1581.

Mertz M, Strech D, Kahrass H (2017) What methods do reviews of normative ethics literature use for search, selection, analysis and synthesis? In-depth results from a systematic review of reviews. Systematic Reviews 6:261

E2 – Hoppe/Lohse
Prof. Dr. iur. Nils Hoppe

Research sketch

Nils Hoppe ist Geschäftsführender Leiter des Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) und Inhaber der Professur für Ethik und Recht in den Lebenswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte befinden sich besonders an der Schnittstelle zwischen Gesundheits- und Forschungsethik, Bioethik, Gesundheitsrecht und regenerativer Medizin. Nils Hoppe ist in verschiedene universitätsübergreifende Forschungsprojekte involviert: Im Exzellenzcluster REBIRTH etwa beschäftigt er sich u.a. mit Fragen der tierexperimentellen Forschung und im SFB Transregio 127 mit regulatorischen Aspekten von Xenotransplantation.

Nils Hoppe ist Mitglied in zahlreichen Kommissionen und Gesellschaften. Dazu gehören u.a. die Beratung der Europäischen Kommission zu ethischen und rechtlichen Fragen der Arzneimittelforschung und seine Mitgliedschaft in der Senatskommission für tierexperimentelle Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 2017 ist er Forschungsdekan der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover.

Nils Hoppe absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften in Nottingham, Erlangen-Nürnberg und Göttingen mit den Schwerpunkten Medizinrecht und Menschenrechte, bevor er im Bereich Biotechnologierecht promovierte. Er arbeitete u. a. als Justiziar und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsmedizin Göttingen sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hannover in den Gebieten Rechtsinformatik, Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik.


Publikationen

Hoppe, Nils; Miola, José (2014) Innovation in medicine through degeneration in law? A critical perspective on the Medical Innovation Bill . Medical Law International 14(4): 266-73.

Lenk, Christian; Hoppe, Nils (2014) Placebo-controlled trials: Is the EMA/ICH position consistent in itself and in accordance with the Declaration of Helsinki? Medical Law International 14(3): 115-32.

Hoppe, Nils (2013) Innovative tissue engineering and its regulation . In: Flear, Mark; Hervey, Tamara; Murphy, Therese; Farrell, Anne-Maree (Eds.) European Law and New Health Technologies. Oxford: Oxford University Press . 109-124.


Dr. des. Simon Lohse



Research sketch

Simon Lohse ist ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS) und Mitglied des Centre for Ethics and Philosophy of Science (ehemals ZEWW) am Institut für Philosophie. Er hat Soziologie, Erziehungswissenschaften, Politikwissenschaft sowie Philosophie an der Leibniz Universität Hannover studiert. 2013 folgte Simon Lohse einer Einladung an das Centre for Philosophy of Natural and Social Science, LSE. 2018 hat er sein Promotionsstudium der Philosophie mit einer Arbeit zum Antireduktionismus in den Sozialwissenschaften erfolgreich abgeschlossen.

Simon Lohse ist Sprecher der E2LSI Group bei CELLS, Mitbegründer der Philosophy of Scientific Practice Reading Group und gewähltes Mitglied der Kommission für Verantwortung in der Forschung an der Leibniz Universität. Er interessiert sich primär für wissenschaftsphilosophische Themen der (Sozial-)Wissenschaften und Fragen an der Schnittstelle von Wissenschaftsphilosophie, Bioethik und Science Studies im Kontext biomedizinischer Forschung mit Tieren.


Publikationen

Lohse, S., Bschir, K. & Chang, H. (Hgg.) 2019. Synthese Special Issue: Systematicity: The Nature of Science? 196(3).

Lohse, S. 2017. „Pragmatism, Ontology, and Philosophy of the Social Sciences in Practice”, Philosophy of the Social Sciences 47:1, 3-27

Hoyningen-Huene, P. & Lohse, S. 2012. „Die Kuhn´sche Wende”, Handbuch Wissenschaftssoziologie, in: Maasen, S. et al. (Hgg.) Wiesbaden: Springer VS, 73-84.

Z – Bleich
Prof. André Bleich, Phd, DipECLAM

Research sketch

Das Institut für Versuchstierkunde und Zentrale Tierlaboratorium sind eng miteinander verzahnt und werden in Personalunion geleitet. Das Bestreben liegt darin, grundlegende Forschung und Versuchstierkunde miteinander zu verknüpfen. Tierschutz unter Berücksichtigung des 3R-Prinzips ist dabei eine unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche biomedizinische Forschung. Durch den Tierschutzbeauftragten wird die Umsetzung und Einhaltung sichergestellt.

Neben der evidenzbasierten Belastungsbewertung von Versuchstieren, ist die Erforschung von Ersatzmethoden sowie einer Verringerung der benötigten Anzahl von Versuchstieren für Tierversuche ein weiterer wichtiger Schwerpunkt. Um die klinische Situation realitätsnah abbilden und somit die Erforschung klinisch relevanter Erkrankungen ermöglichen zu können, gilt es im Bereich oraler und intestinaler Infektionserkrankungen alternative experimentelle Modelle zu entwickeln. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung komplexer 3D-Mukosamodelle und die relevanten Keimspektren oraler bzw. intestinaler Infektionen zu integrieren. So soll die Möglichkeit geschaffen werden, die komplexen Wechselwirkungen zwischen bakteriellen Biofilmen und oralen bzw. intestinalen Geweben zu charakterisieren und damit wesentliche Erkenntnisse zur Pathogenese dieser Erkrankungen zu erlangen.

Unterstützend werden Systematic Reviews durchgeführt, um Forschungsnachweise in einem systematischen und transparenten Format zu identifizieren, zu bewerten und zu synthetisieren. Mit Hilfe dieser Studien ist es möglich, bestimmte Entscheidungen zu treffen, um Maßnahmen zur Weiterentwicklung der 3R zu ergreifen.


Publikationen

M. Basic, L. M. Keubler, M. Büttner, M. Achard, G. Breves, B. Schroder, A. Smoczek, A. Jorns, D. Wedekind, N.-H. Zschemisch, C. Gunther, D. Neumann, S. Lienenklaus, S. Weiss, M. W. Hornef, M. Mahler and A. Bleich (2014). "Norovirus triggered microbiota-driven mucosal inflammation in interleukin 10-deficient mice." Inflamm Bowel Dis 20(3): 431-443.

A. Bleich and J. G. Fox (2015). “The Mammalian Microbiome and Its Importance in Laboratory Animal Research.” ILAR journal / National Research Council, Institute of Laboratory Animal Resources 56, 153-158.

K. Peuker, S. Muff, J. Wang, S. Künzel, E. Bosse, Y. Zeissig, G. Luzzi, M. Basic, A. Strigli, A. Ulbricht, A. Kaser, A. Arlt, T. Chavakis, G. R van den Brink, C. Schafmayer, J.-H. Egberts, T. Becker, M. E Bianchi, A. Bleich, C. Röcken, J. Hampe, S. Schreiber, J. F Baines, R. S Blumberg and S. Zeissig (2016); “Epithelial calcineurin controls microbiota-dependent intestinal tumor development.” Nature Medicine 22, 506-515.